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Fachbegriffe, die der Tierarzt häufig verwendet

Im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit seines Tieres wird der Hundebesitzer oft mit Fachbegriffen konfrontiert, unter denen er sich nichts Rechtes vorstellen vermag. Doch auch die Fachsprache des Tierarztes ist kein Buch mit sieben Siegeln. Im folgendem sind die wichtigsten Begriffe erläutert.

A

Aerosol: Zur Inhalationstherapie geeignetes Arzneimittel, das flüssige Stoffe in feinstverteilter Form ( als Sprühnebel ) enthält.

Allergene: Allergie auslösende Stoffe.

Analgetika: Schmerzlindernde Medikamente.

Anconeus: Knochenfortsatz an der Elle im Ellenbogengelenk, der gelegentlich nicht anwächst oder abreißt und dadurch zur Arthrose führt.

Angiographie: Darstellung vo Blutgefäßen durch- Röntgenaufnahme oder Röntgendurchleuchtung, wobei vorher in den Gefäßen ein Kontrastmittel eingespritzt wird

Antazida: Medikamente gegen Übersäuerung des Magens

Antibiose: Behandlung mit Antibiotika

Antibiotika: Medikamente, die eine Vermehrung von Bakterien oder Protozooen hemmen

Antidot: Gegenmittel bei Vergiftungen

Antihistamininika: Medikamente gegen allergische Reaktionen

Antikörper: Spezielle Eiweißkörper, die das Immunsystem des Körpers gegen Krankheitserreger bildet

Antimykotika: Medikamente, die das Wachstum vo Pilzen hemmen.

Antiphlogistika: Entzündungshemmende Medikamente.

Asepsis: Sterilität, Keimfreiheit von medizinischen Instrumenten. Wird z.B. durch Erhitzung auf 160 Grad über 2 Stunden imTrockensterilisator erreicht.

Aujeszkysche Krankheit: Pseudowut. Wird hervorgerufen durch einen Virus, der hauptsächlich bei Schweinen vorkommt. Die Infektion der Hunde geschieht vorwiegend über den
Verzehr von nicht gegartem Schweinefleisch. Die Krankheit verläuft beim Hund tödlich, ist aber für den Menschen nicht ansteckend. Die Symptome sind denen
der Tollwut sehr ähnlich.

AV Klappen: Atrio-Ventricular-Klappen. Herzklappen zwischen Vorkammer ( Atrium ) und Hauptkammer ( Ventrikel ) beider Herzhälften, die den Blutstrom regeln.

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B

Bakteriologische Untersuchung: Abkürzung: BU. Untersuchung von Tupferproben auf Bakterien.

Beißunfälle: Nach Schätzungen beißen Hunde in Deutschland jährlich 35000mal zu. In den wenigsten
Fällen verursachen sie dabei schwere Verletzungen. Die Hauptübeltäter unter den bissigen Hunden sind Dobermann, Dogge, Rottweiler und vor allem Schäferhunde. ( zu 47% )

Biopsie: Entnahme von Gewebe durch Herrausschneiden mit Skalpell, Punktion mit einer Kanüle,Ergreifen mit einer Zange ( Endoskopie ). Die Probe wird dann mikroskopisch untersucht.

Blutbild: Analyse der roten und weißen Blutkörperchen.

Blutparameter: Blutwerte. Mengenangaben über die im Blut enthaltenen Stoffe wie Blutzucker, Harnstoff, Cholestirin, Enzyme ( Leberwerte )

Breitspektrumantibiotika: Gegen viele Keimarten wirkende- Antibiotika

Bronchodilatatoren: Bronchienerweiternde Medikamente

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C

Computertomographie: Diagnosetechnik, bei der- Röntgenaufnahmen des Körpers in verschiedenen Ebenen elektronisch verarbeitet werden, so das farbige Querschnittsbilder des Körpers ent-
stehen.

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D

Darmflora: Besiedlung des Darmes mit Keimen, die normal und für die gesunde Verdauung nötig sind.

Diuretika: Medikamente, die die Nierenausscheidung anregen.

Drainage: Ableitung von Wundsektret durch eine Öffnung mit Gazestreifen oder einen kleinen Schlauch.

Dyspnoe: Angestrengte Atmung durch Einengung der Atemwege beim Einatmen ( inspiratorische Dyspnoe ) oder Ausatmen ( exspiratorische Dyspnoe )

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E

Elektrokardiogramm: Abkürzung: EKG. Aufzeichnung der elektrischen Impulse, die die Herztätigkeit mitbewirken.

Elektrolyte: Salze und Mineralien wie Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, die in den Körperflüssigkeit in bestimmter Konzentration enthalten sein müssen.

Embryonalentwicklung: Entwicklung im Mutterleib von der ersten Zellteilung nach der Befruchtung einer Eizelle bis zur Ausreifung eines lebensfähigen Organismus kurz vor der Geburt.

Endoskopie: Untersuchungsmethode,bei der Körperhohlräume wie z.B. Magen ( Gastroskopie ) Darm und Blase ( Zystoskopie ) optisch ausgeleuchtet und dadurch untersucht werden können.
Auch Gewebsentnahmen ( Biopsien ) sind dabei möglich.

Exsikkose: Austrocknung des Körpergewebes durch Flüssigkeitsverlust. Wird beim betroffenem Hund eine Hautfalte hochgezogen bleibt sie kurze Zeit <stehen>

Extration: Herausziehen, z.B. eines Zahnes

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F

Fangzähne: Grosse Eckzähne, die im vorderen Unter-und Oberkieferbereich sitzen und zum festhalten der Beute dienen. Bei kleinen Rassen kommt es häufig vor, das der Fangzahn nicht wechselt.
Gelingt es nicht, den Zahn zu lockern, muß er spätestens im Alter von 9 Monaten vom Tierarzt in Narkose gezogen werden.

Follikulitis: Oberflächliche, eitrige Entzündung der Haarbälge.

G

Gegensensibilisierung: Die Haut wird bei Allergien durch speziell dafür hergestellte Medikamente, die die Form von Spritzkuren gegeben werden, weniger sensibel gemacht.

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H

Hämostypika: Blutstillende Medikamente

Hautgeschapsel: Abschabung der Hautschichten bis auf die Unterhaut, um eine mikroskopische Untersuchung auf Parasiten durchzuführen.

Heterosiseffekt: Kreuzungsvitalität. Kreuzt man Vertreter verschiedener Hunderassen-oder mischungen, nimmt man die Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und die Fruchtbarkeitsrate zu.

Hypochlorämie: Chlormangel im Blut, der durch den Verlust von Salzsäure bei wiederholtem Erbrechen entstanden ist und einen ständigen Brechreiz hervorruft. Der Mangel kann duch Kochsalz-
Infusionen oder Salz im Futter ausgeglichen werden.

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I

Ikterus: Gelbsucht. Gelbverfärbung der Schleimhäute und der Haut durch vermehrtes Auftreten von Gallenfarbstoffen im Blut vorwiegend bei Leberschaden.

Immunfluoreszenz: Nachweismethode, bei der leuchtende ( fluoreszierende ) Antikörper in Hautschnitten unter dem Mikroskop untersucht werden. Diese Antikörper weisen auf Autoimmun-
krankheiten hin.

Infusionstherapie: Behandlung mit Flüssigkeiten, die unter anderem Mineralien ( Elektolyte ) und Traubenzucker ( Glucose ) enthalten. Sie werden unter die Haut oder in die Vene
gegeben.

Injektion: Gabe von Spritzen und Medikamenten: in die Vene ( intravenös ), in den Muskel
( intramuskulär ) , unter die Haut ( subkutan ), durch den Mund ( oral ) in den Enddarm ( rektal )

Inhalationstherapie: Behandlung durch Einatmen von Dämpfen ( z.B. Kamille ) oder in der Luft zerstäubten Flüssigkeitströpfchen ( Aerosolen ), die Medikamente enthalten.

Inkarzeration: Schmerzhaftes Abschnüren und entzündliches Verwachsen von Eingeweide- Brüchen.

Inkubationszeit: Zeit zwischen Ansteckung und Ausbrechen einer Krankheit.

Insektizide: Auch Pestizide. Gifte zur Bekämpfung von Parasiten ( Insekten )

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K

Kastration: Beim Rüden Entfernung der Hoden wegen Aggressivität, übersteigertem Geschlechttrieb Prostataerkrankungen oder Hodentumor.
Bei der Hündin Entfernung der Eierstöcke und eines großen Teils der Gebärmutter zur Verhinderung der Läufigkeit, Schwangerschaft und Scheinträchtigkeit,
auch vorbeugend gegen Brust- und Gebärmutterkrebs sowie Gebärmutterentzündung.

Kortison: Medikament, das in der Art und Wirkung dem in der Nebennierenrinde
( Cortex ) des Körpers gebildeten Kortisol ähnlich ist und wegen seiner Entzündungshemmende,
juckreizdämpfenden, appetitförderden, schmerzlindernden und aufputschenden Wirkung viel zu oft verwendet wird. Bei Allergien, Autoimmunerkrankungen,
chronischen Hauterkrankungen, und Gelenkserkankungen ist es unersätzlich und bringt gute Heilungserfolge.

Kupieren : Das Abschneiden oder Kürzen von Ohren und Schwanz bei bestimmten Hunderassen. ( z.B. Stehohren bei Boxer, Dogge, Dobermann, Stummelschwanz bei Boxer,Schnautzer
Kopieren der Ohren ist in Deutschland und in der Schweiz seit 1990 verboten. Der Schwanz darf bis zum Alter von 3 Monaten kupiert werden.

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L

Lebendvakzine: Impfstoff aus abgeschwächten Erregern.

Leberverfettung: Vermehrte Fetteinlagerung in der Leber. Ursprünglich bildet Fett einen gewissen Schutz gegen Gifte, die es einlagert und damit die Leberzellen schützt. Bei Dauerbelastung
verselbstständigt sich dieser Vorgang und führt zur fettigen Degeneration der Leber.

Leberzirrhose: Auch Leberfibrose genannt. Durch chronische Schädigung der Leber, z.B. durch Gifte und andere Schadstoffe, kommt es zur Verkümmerung und Absterben von Leberzellen.
Diese werden in einer Art Vernarbung durch festes Bindegewebe ersetzt. Die Leber wird hart und schrumpft.

Letalfaktor: Erbanlage, die zu Totgeburten oder hoher Welpensterblichkeit führt. Von Semiletalfaktor spricht man, wenn das Tier aufgrund einer Erbkrankheit vor der
Geschlechtsreife oder bis zum Alter von 6 Monaten stirbt. Oft wird der Letalfaktor wegen erwünschter Zuchtmerkmale, z.B. Weißfleckigkeit von Tigerdackeln, bewußt in Kauf
genommen.

Lithotripsie: Zerkleinerung von Blasensteinen mit Hilfe einer Stoßwellen aussendenen Sonde.

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M

Metastasen: Tochtergeschwüre bösartiger Tumoren ( Krebs ) in anderen Körpergeweben,vor allem in Lunge, Milz, Leber, Niere oder Knochenmark.

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mit freundlicher Genehmigung des Tierarztes Dr. Streitferdt

©by Tierarzt Dr. Uwe Streitferdt // http://www.streitferdt.com
Quelle: Mein Hund ist gesund!


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